Nachhallzeit optimieren

Welche Nachhallzeit als angenehm empfunden wird, hängt in erster Linie vom Einsatzzweck des jeweiligen Raumes ab. So wird beispielsweise für Tonstudios eine besonders geringe Nachhallzeit benötigt. Um die Aufnahme bzw. Wiedergabe nicht unangenehm zu beeinträchtigen sollte die Nachhallzeit unter 0,3 Sekunden betragen.

In Büroräumen oder Klassenzimmern kommt es vor allem darauf an, dass die Verständlichkeit nicht durch eine zu lange Nachhallzeit beeinträchtigt wird. Gleichzeitig soll die Lautstärke eines Redners durch den Nachhall verstärkt werden. Die optimale Nachhallzeit liegt für solche Räume zwischen 0,6 und 0,8 Sekunden. Für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen oder anderer Muttersprache ist es ratsam, die Nachhallzeit, um etwa 20 Prozent zu reduzieren. Für Unterrichtsräume wurden in der DIN 18041 optimale Nachhallzeiten empfohlen.

Für Konzerträume sollte die Nachhallzeit so eingestellt werden, dass diese sowohl von Darstellern wie Zuhörern als angenehm empfunden wird. Maßgebliche Kriterien sind dabei die Raumgröße sowie die Art der Darbietungen. Bei sinfonischen Konzerten spielen insbesondere die Besetzung des Orchesters sowie die Art der Komposition eine wichtige Rolle. Aufgrund der großen Zahl an Faktoren ist die Spanne der empfohlenen Richtwerte mit 1,5 bis 3 Sekunden relativ groß.

Empfohlene Nachhallzeiten nach DIN 18041

Um die Raumakustik besser planen zu können wurde im Jahre 2004 die DIN 18041 erstellt. Diese gibt Empfehlungen für den optimalen Nachhall für kleine bis mittelgroße Räume. Abgedeckt werden Räume mit einem Volumen von bis zu 5.000 m3. Für Sporthallen und Schwimmbäder gilt eine Grenze von 8.500 m3. Sie können die DIN sinngemäß jedoch auch für größere Räume anwenden. In der DIN wird bezüglich des optimalen Nachhalls zwischen verschiedenen Raum- und Nutzungsarten unterschieden. Hierfür wurden die Räume in zwei Gruppen eingeteilt. Für Räume der Gruppe A gelten festgelegte Anforderungen bezüglich der Hörbarkeit über mittlere und größere Entfernungen. Dagegen enthält die DIN für Räume der Gruppe B lediglich Empfehlungen für kürzere Übertragungswege.

In die Gruppe A fallen unter anderem Räume für Musik wie Unterrichtsräume oder Festsäle, Klassenzimmer, Gerichtssäle sowie Sport- und Schwimmhallen. Je nach Größe der Räume lässt sich die optimale Nachhallzeit anhand einer Formel berechnen oder in einem Diagramm ablesen. In die Gruppe B fallen Verkaufsräume, Gaststätten, Sprechzimmer, Büros für mehrere Personen oder Operationssäle.

Beispiele für Nachhallzeiten

Wie bereits erwähnt ist die Nachhallzeit in großen Konzertsälen relativ lange. In der Semperoper beträgt diese beispielsweise 1,6 Sekunden. Die Metropolitan Opera in New York kommt auf eine Nachhallzeit zwischen 1,7 und 2,0 Sekunden. Kirchen besitzen die längsten Nachhallzeiten. So beträgt diese beispielsweise im Ulmer Münster stolze 12 Sekunden.

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