Welche Schaumstoffarten gibt es

Es gibt  nur 4 Gruppen von Schaumstoffen – das klingt erstmal nicht nach besonders viel, aber die Untergruppierungen sind so viefältig, dass es durch zusätzliche Vermischung dieser schier unendliche viele Kombinationsmöglichkeiten gibt.  Ebenso natürlich auch in Festigkeit, Farbe usw.

Die vier Schaumstoffarten sind

  • Offenzellige Schaumstoffe: die Zellwände sind hier offen und können wie ein Schwamm Flüssigkeiten aufnehmen – aber auch Schall (Akustikschaumstoffe) oder bieten im Polsterbereich eine hervorragende  Durchlüftung. Hier zählen u.a. die PUR-Schaumstoffe (Polyurethanschaumstoff) oder Polyesterschaumstoffe dazu.
  • Geschlossenzellige Schaumstoffe: Die Zellwände sind hier geschlossen und können daher kein oder nur wenig Wasser aufnehmen. Diese Schaumstoffe werden normalerweise nicht im Akustikbereich eingesetzt, da Schallwellen nicht eindringen können und somit nicht absorbiert werden können. Zu den geschlossenzelligen Schaumstoffen gehören z.B.  Moosgummi, Neopolen, Polyethylen (PE-Schaumstoff), Zellgummi, uvm.
  • Gemischtzellige Schaumstoffe: ist eine Mischung von den obigen beiden Schaumstoffarten.
  • Integralschaumstoffe: Das sind spezielle Schaumstoffe, die eine geschlossene Haut haben und im inneren einen offenzelligen Kern.

Grundlegende Merkmale von Schaumstoffen

Schaumstoffe sind in der Regel im Vergleich zu anderen Materialien wie Holz, Metall usw. relativ leicht. Die Dichte ist wie die Festigkeit meist sehr gering. Schaumstoffe sind meist  flexibel und viele davon auch reversibel, d.h. wenn man den Schaumstoff eindrückt, geht dieser wieder in die Ausgangsform zurück.

Schaumstoffe lassen sich besonders leicht verarbeiten und mit diversen Werkeugen wie Sägen oder Cuttermessern leicht schneiden. Die Verarbeitungskosten sind hier deutlich geringer, als bei anderen Materialien. Dafür beanspruchen sie sehr viel Platz, da ein Großteil der Platten aus Luft besteht.

Festigkeiten und Gewicht von Schaumstoff

Die Beschaffung der Schaumstoffe wird mit meist 2 Kennzahlen widergegeben. – dem Raumgewicht (RG).der Stauchhärte (SH).

Das Gewicht (Raumgewicht bei Schaumstoff)  wird in kg/m³, angegeben und sagt aus, wie schwer der jeweilige Schaumstoff wäre, wenn man hier einen Kubikmeter vor sich stehen hätte. Salop gesagt weiss man, wieviel Material und wieviel Luft man vor sich hat (ähnlich wie mit den Semmeln vom Bäcker, bei dem man aber nicht weiss, weiviel Luft tatsächlich drin ist).

Die Festigkeit wird als Stauchhärte (SH) bezeichnet. Eine Stauchhärte von z.B. 50 bedeutet 5kPa (Kilopascal) bei 40% zusammendrücken. Einfach gesagt, wenn man den Schaum zusammendrückt, spürt man mit zunehmender Stauchhärte einen stärkeren Gegendruck. So werden z.B. Sitzwürfel eher mit sehr hoher Stauchhärte produziert (ca. 60 – 70) und Matratzen oftmals nur mit 25 – 50, es sei denn man möchte auf einer besonders festen Matratze schlafen.

Raumgewicht und Stauchhärte sind aber nicht voneinander abhängig. Der Schaumstoff kann sehr fest sein, muss aber nicht unebdingt schwer sein und andersrum. Als Beispiel kann hier z.B. Styropor dienen – es ist verhältnismässig fest, aber extrem leicht.

Toleranzen von Schaumstoffen

Der große Vorteil bei Schaumstoffen ist, dass diese sehr leicht und vielfältig einsetzbar sind. Aber das geringe Gewicht ist vor allem bei offenzelligen Schaumstoffen dafür verantwortlich, dass man hier bei den Maßen von Schaumstoffen immer eine Toleranz beachten muss (meist ca. 1 – 2%). Mit zunehmender Temperatur dehnen sich Schaumstoffe eher etwas aus – dagegen bei niedrigeren Temperaturen ziehen sich diese zusammen.  Die Toleranzen nehmen mit geringerem Raumgewicht normalerweise zu.  Je höher das Raumgewicht, desto stabiler ist der Schaumstoff in der Regel.

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