Wie entsteht Schaumstoff

Wussten Sie, dass Schaumstoff aus Öl entsteht?

Schaumstoff umgibt jeden von uns täglich – auch dort wo man diesen nicht vermutet. Ob in Ihrer Matratze, in der Couch, in Decken als Dämmung oder im Auto, im Kinderwagen,  als Verpackungsmaterial usw.. Täglich werden enorme Volumina davon verbraucht und hergestellt.  Das Material enhält verhältnismäßig viel Luft und benötigt daher auch viel Platz bei der Produktion. Die Maschinen sind daher naturgemäß sehr groß.
Der meistproduzierte Schaumstoff, der von vielen von uns auch täglich verwendet wird, ist Polyetherschaumstoff – ein flexibler, leichter Weichschaumstoff. Es gibt aber eine Vielzahl an weiteren Schaumstoffen, mit unterschiedlichen Festigkeiten, Porigkeiten, Farben, Eigenschaften (insbesondere Wasseraufnahme) usw..

Der Rohstoff Öl

Öl entstand vor ca. 250 – 350mio Jahren.  Zu der Zeit, als die Vegetation die Erdoberfläche eroberte, also Bäume, Pflanzen, Tiere usw.  entstanden durch Kadaver  und abgestorbenen Pflanzen und Bäume , organische Abfallstoffe auf der Oberfläche.

In Gebieten, in denen Flüsse, Sümpfe und Meere waren, gab es viele Kleinstlebewesen, die beim Tod auf den Grund absanken. Es entstand sogenannter  organischer Faulschlamm, der mit der Zeit in immer tiefere Erdschichten absank. Der zunehmende Druck und die zunehmende Temperatur in Verbindung mit wenig Sauerstoff, verwandelten das Gemischt letztendlich zu Erdöl – dem Rohstoff, ohne den viele alltägliche Prozesse auf der Erde gar nicht mehr vorstellbar wären. Ob als Antriebsmittel in Autos, oder veraltet in Ölheizungen, wird es eben auch für die Herstellung von Schaumstoffen benötigt.

Schaumstoffherstellung durch Schäumung

Die Herstellung von PU-Schaum (dem meistverwendeten Schaumstoff) werden hauptsächlich zwei Komponenten benötigt: Isocyanate und Polyole. Es gibt noch über 20 weitere Bestandteile, aber die wichtigsten sind die beiden erstgenannten. Für die Herstellung der Weichschaumstoffe werden riesige Anlagen benötigen mit teils 200m langen „Schaumstoffstraßen“. Am Anfangwerden die Chemikalien in flüssiger Form zusammengeschüttet. Je nach gewollten Eigenschaften der Schaumstoffe in Bezug auf Farbe, Festigkeit, Gewicht, werden ganz exakte Mischungen benötigt, die oftmals die Hersteller matürlich geheimhalten – wie ein Rezept!

Die rund 2m breite Straße bewegt sich langsam nach vorne. Die Flüssigkeiten reagieren schnell miteinander – nach wenigen Metern auf der Straße sieht man, wie sich der Schaumstoff bildet und stetig an Höhe gewinnt, bis er nach ca. 6m seine volle Höhe von ca. 100 -120cm erreicht hat.   Die Schaumstoffbahn kann dagegen beliebig lang werden (30 – 200m und mehr), je nachdem, wie groß  die Anlage ist. Meist reichen aber auch 50m – 100m, denn am Ende der Straße werden die aufgeschäumten Blöcke geschnitten (meist auf rund 2m Länge)  – das hat transporttechnische Gründe.
Die Schäumtemperatur kann bis u 150 Grad betragen. Nach der Produktion werden die Schaumstoffblöcke daher zum abkühlen und entspannen vorerst eingelagert – man wartet, bis die Reaktion abgeschlossen ist.
Die große Kunst ist es, über die gesamte Blockstärke ein einheitliches Raumgewicht und Stauchhärte mit möglichst wenig Lufteinschlüssen (sogenannten Luftklunkern) zu erhalten. Schon deshalb sind die genauen Dosierungen geheim. Wenn die Blöcke abgekühlt sind,  schneidet man noch die entstandenen Haut, die die Blöcke umgibt, ab und kann dann beginnen verschiedenste Formen,  Platten usw. herauszuschneiden.

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